Seit wann und warum legst du auf?
Ich bin Sebastian, 29 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in einem Dorf nahe Halle (Saale). Die Liebe zu elektronischer Musik hege ich mittlerweile seit 15 Jahren. Im Jahr 2010 hatten einige Freunde und ich die wahnwitzige Idee, ein baufälliges Gebäude für eine Silvesterparty zu renovieren. Das HEADQUARTER war geboren. Da keine Party ohne Musik funktioniert, musste ich das in die Hand nehmen. So kamen meine ersten Gigs zustande. Danach war es recht still um mich und meine Musik. Doch die Leidenschaft bestand weiter. Unzählige Clubbesuche und Festivals später hatte ich auf dem Sputnik Springbreak 2017 einen Moment der Klarheit. Ich muss wieder selbst auf die Bühne und den Leuten die Musik geben, die sie zum Feiern brauchen. Das ist meine Motivation! Nichts ist für mich erfüllender, als die Energie der Meute aufzunehmen und immer noch ein Stück weiter zu pushen. Ich liebe es, einen Moment zu kreieren, an dem man nicht mehr weiß, ob das Leben gerade endet oder beginnt. Die Spannung vor dem Drop so aufzubauen, dass die Leute fast zittern vor Ungeduld und dann in all die glücklichen Gesichter zu schauen, wenn der Bass einsetzt und alle tanzen, bedeutet für mich das pure Glück. Ich will das transportieren, was ich selbst fühle, wenn ich Musik höre. Das ist Magie!
Was verbindest du mit Musik?
Musik bedeutet für mich Freiheit. Sie ist ungebunden, unabhängig und universell! Es ist eine Art Sprache, die jeder Mensch, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Konfession oder Meinung er besitzt, versteht. Somit ist es wohl die am Häufigsten gesprochene Sprache der Welt. Musik lässt einen feiern, sie verbindet, aber sie lässt einen auch Dinge verarbeiten und vergessen. Musik ist mein ständiger Begleiter, mein Musikgeschmack wohl einer der speziellsten und intimsten Aspekte meiner Persönlichkeit. Wer meiner Musik lauscht, kann für einen kurzen Moment Einblicke in meine Seele erhaschen. Somit bedeutet Musik auch Verbundenheit auf einer spirituellen Ebene.
Dein erinnerungswürdigster Gig?
Der war noch im legendären Headquarter bei einer Kostümparty. Die Leute waren so außer Rand und Band, dass selbst das Obergeschoss zum Takt tanzte. Problematisch war, dass das Haus (Baujahr 1900) nur aus Lehm und Holzdielen zwischen den Stockwerken bestand. Plötzlich begann es unten auf dem Floor Lehm zu regnen. Er fiel aus den Zwischenräumen der Deckendielen, die sich ebenfalls begann, zu lösen. Die Leute feierten einfach zu heftig. Aus Sicherheitsgründen fand die Party dann nur noch unten statt ;-)
Wo würdest du gern mal (wieder) auflegen?
Institut für Zukunft – Ich besuche den Club regelmäßig und mag die Leute und die Atmosphäre. Ein Set in der Primetime wäre das Größte für mich :D
Deine aktuellen Top 5?
1. Secret Cinema - Maximaal
2. Dubfire, Oliver Huntemann – Fuego (Julian Jeweil Remix)
3. Township Rebellion – Gaia
4. Sam Paganini – Another Chance
5. Heinrichs&Hirtenfellner – Trauriger Sonntag
Photo by Samuel Friedemann Schmitt